Tradition & Historie

F.W. BORCHARDT SINCE 1853

 
 
 

Historische Photographie von 1902


 

Anfänge des Restaurants

F.W. Borchardts Pläne vom Besseressen

 

1853 legte August F.W. Borchardt den Grundstein für sein Restaurant, welches den Berlinern eine neue Esskultur nahe bringen sollte. Seine Strategie, von Anfang an auf internationale Gerichte zu setzen, kam bei den Gästen äußerst gut an. Die Küche des Borchardt etablierte sich schnell zur Größe in der Hauptstadt und begann durch das hohe Innovationspotential weiter zu wachsen.

Im Zuge dessen entwickelte sich neben dem früh etablierten Borchardt-Weinlokal nach nur kurzer Zeit ein Großhandel der Firma sowie ihr berühmter Catering-Service. Die Bestellungen flogen nur so ein, damit das eigene Haus mit einem der berühmten Borchardt-Bankette geschmückt werden konnte.

 

Die Bäcker und Köche des Kaisers

Der Hauptstandort der Firma Borchardt in der Französischen Straße lieferte in der wilhelminischen Ära auch direkt an den Kaiser und richtete vielfach festliche Bankette in seinem Auftrag aus. Die besondere Verpflegung wurde auf seine Bedürfnissen maßgeschneidert. Alle Größen der Zeit, mächtigen Familien der Stadt und Freunde des Genusses ließen nach den erfolgreichen Caterings der damaligen Großveranstaltungen die Maitres des Borchardt für sich kreativ werden, Gerichte entwickeln, anfertigen und liefern. Der Betrieb florierte in der Folgezeit stark und bildete zudem bis heute feststehende Strukturen und Leitlinien aus.

Nach den goldenen Anfängen des frühen Borchardt erfolgte jedoch in den Dreißigern eine Zäsur in der Geschichte des Hauses, derer sich kein Zeitgenosse zu entziehen vermochte: die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Angeschlagen überlebte das ehemals lebhafte Restaurant den Zweiten Weltkrieg – und die anschließende Mauerzeit.

 
 
 

Friedrich Wilhelm Borchardt

 

Nachkriegszeit und anfänglicher Betrieb als Ausbildungsküche

Danach erfolgte jedoch zügig wieder Auftrieb. Das Haus in der Französischen Straße wurde im Krieg zwar beschädigt und ging 1949 in Volkseigentum über, konnte aber, entgegen vieler anderer Gebäude in der stark unter Beschuss genommenen Hauptstadt, nicht als vollkommen zerstört klassifiziert sondern als noch nutzbar eingestuft werden.

In den 50er Jahren entdeckten die Bewohner dann einen neuen Zweck für das ehemalige Restaurant und funktionierten es zu einer in ganz Berlin bekannten Ausbildungsküche um, in der viele Köche in der Folgezeit ihr Handwerk erlernen konnten. Zur Wende wurde das Haus geschlossen und erhielt danach eine umfangreiche Sanierung.


 
 

Ein neuer Start im altehrwürdigen Gewand

1992 war die Restaurierung der Räume aus der Gründerzeit des Restaurants komplett – und das neue borchardt wurde im alten Gewand von Roland Mary neu eröffnet. Von Anfang an war die Gaststätte fest mit der Hauptstadt verwurzelt und wird von den Berlinern bis heute mit einem gewissen Charme an Internationalität und weltoffener Gastlichkeit verbunden.